Nahwärmeversorgung für Wörth
Die Gemeinde Wörth beschäftigt sich bereits seit mehreren Monaten mit dem Thema einer nachhaltigen und bezahlbaren Wärmeversorgung.
Der Gemeinderat freut sich, dass die Zukunft des Heizens für den Ortsteil Wörth nun in den Startlöchern steht. Aufgrund des bereits bestehenden kleinen Nahwärmeverbundes zur Versorgung kommunaler und kirchlicher Liegenschaften hat die Gemeinde den Fokus zunächst auf Wörth gelegt. Mit der Firma GP JOULE Wärme aus dem schwäbischen Buttenwiesen wurde ein Projektpartner gefunden, der auf Energielösungen aus erneuerbaren Energien spezialisiert ist und viel Erfahrung in der Umsetzung sowie dem Betrieb von nachhaltigen Nahwärmenetzen mitbringt.
Mit einem eigenen klimafreundlichen Wärmenetz kann sich die Gemeinde mit der lokal erzeugten Wärme unabhängig von fossilen Brennstoffen versorgen. An dem neu gegründeten Versorgungsbetrieb, der Renergiewerke Wörth GmbH, wird die Gemeinde Wörth mit einem 50 %-igen Anteil beteiligt sein.
So funktioniert ein Wärmenetz
Parallel zur Errichtung einer Wärmeerzeugungs-Anlage wird ein Rohrleitungsnetz, in dem etwa 65 °C warmes Wasser transportiert wird, in der Straße verlegt. Die Wärme kann dabei grundsätzlich mit verschiedenen Technologien aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, beispielsweise durch eine Hackschnitzelanlage, die Abwärme einer Biogasanlage oder eine Groß-Wärmepumpe, die idealerweise sogar mit Strom aus einer örtlichen PV-Anlage versorgt wird. In jedem Fall wird an dieser lokalen Heizzentrale nicht nur Wärme erzeugt und in das Wärmenetz geleitet, sondern auch in großen Pufferspeichern zwischengespeichert. So kann sichergestellt werden, dass ein Wärmenetz Bedarfsschwankungen ausgleichen kann und zu jeder Zeit kurzfristig ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Zusätzlich sichert ein Spitzenlastkessel die Versorgung bei Verbrauchsspitzen (vor allem in der Winterzeit) und dient als Reserve. Eine eigene kompakte Übergabestation fungiert für jeden Anschlussnehmer als Wärmetauscher und übergibt die Wärme des Wärmenetzes an den eigenen Heizkreislauf im Haus. Der große Vorteil ist, dass bestehende Heizkörper unverändert weiter genutzt werden können und nicht ausgetauscht werden müssen.
So geht es weiter
Um ein Wärmenetz erfolgreich umzusetzen, ist eine ausreichend hohe Wärmeabnahme im Versorgungsgebiet notwendig. Bei einer ausreichenden Kundenanzahl könnte der Bau der Wärmeleitungen für den ersten Bauabschnitt bereits im Spätsommer 2025 beginnen. Derzeit werden die Konzept-Planungen für Wörth in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde fortgeführt und unter anderem das passende Wärmeerzeugungskonzept definiert. Im Herbst 2024 soll anschließend eine Informationsveranstaltung stattfinden, in der alle Details für das Wärmenetz-Projekt in Wörth erläutert werden.